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kräftige Farben aus Marrakesch

Ge-DANK-en-GUT

„Die Gedanken, die wir auswählen, sind die Werkzeuge, mit denen wir die Leinwand unseres Lebens bemalen.“ (Louise Hay)

Lassen Sie sich diesen Satz von Louise Hay einmal auf der Zunge zergehen, öffnen Sie Ihr Herz dafür. Er beinhaltet die Tatsache, dass wir unsere Gedanken auswählen – und zwar SELBST und ganz BEWUSST.

Ich entscheide jede Sekunde auf Neue bewusst darüber, welchem Gedanken von den unzähligen, die täglich in meinem Geist auftauchen, ich folgen will! Die Neurowissenschaft spricht von ungefähr 60.000 Gedanken, die uns täglich durch den Kopf gehen! Achten Sie einmal darauf, was so alles aufpoppt und welchen Gedanken Sie „nachhängen“. Sind es TagTRÄUME oder verlieren Sie sich in worst-case-Szenarien, Grübeleien oder Ängsten. „Versinken im emotionalen Treibsand der Gedanken“ nennt der Achtsamkeitslehrer Mark Williams das.

Gedanken sind wie Werkzeuge, sie hämmern in meinem Kopf, ziehen an Schrauben bis es manchmal weh tut, sägen durch mein Herz, ….

ODER sie stellen Verbindungen her….festigen mit dem richtigen Schraubenzieher etwas, das sich gerade lockert….sie feilen Kanten ab, bevor sie spitz und verletzend werden….mit dem richtigen Isolierband heilen sie kleine Risse öder Löcher und mit der Wasserwaage rücke ich die inneren Bilder schnell wieder in eine gerade Position, in Balance, wenn sie schief werden.

Meine Gedanken färben meinen Tag. BeLASTende, SORGENvolle, ANGSTvolle Gedanken trüben ihn, machen ihn farblos, grau, vielleicht sogar schwarz.

GLÜCKliche, DANKbare, HERZerwärmende, beFREIende, Gedanken färben meinen Tag bunt, damit male ich meinen ganz persönlichen Sonnenaufgang in den Himmel, erFREUe mich tagsüber an der VIELfalt und schlafe voll erFREUlicher Erinnerungen an den Tag mit meinem inneren Bild eines orange-rosa-lila-blauen Sonnenuntergangs mit einem Lächeln am Gesicht ein.

Kennen Sie noch das Wort „Gedankengut“? Es wird heute im deutschen Sprachgebrauch seltener verwendet und ist doch so ein vielschichtiger Begriff. Gedankengut…GeDANKenGUT….wie viele Ihrer täglichen Gedanken haben mit DANK zu tun? Und wie viele davon sind GUT?

Natürlich, es gibt vieles worüber wir uns Sorgen machen oder uns ärgern können. Die Frage ist nur, wie geht es MIR damit? Nicht den anderen über die ich mich gerade ärgere, nein, MIR! Wo im Körper spüre ich meinen Ärger?

Der Neurowissenschaftler Dr. Andrew Newberg und der Kommunikationsexperte Robert Waldman schreiben in ihrem Buch „Words can change your brain“:

„Ein einziges Wort hat die Macht, die Auswirkung jener Gene zu beeinflussen (Genexpression), die körperlichen und emotionalen Stress regulieren.“ 

Die Forschung hat gezeigt: Je länger wir uns auf positive Wörter konzentrieren, umso mehr werden davon auch unsere Hirnregionen beeinflusst. Funktionen im Parietallappen beginnen sich zu verändern und damit verändert sich, wie wir uns und andere Menschen wahrnehmen.

Sehen wir uns selbst positiver, wird automatisch auch unser Blick auf die anderen freundlicher – während ein negatives Selbstbild uns andere kritisch sehen und an ihnen zweifeln lässt.

Positive Wörter – gesagt oder gedacht - stärken Motivation, Denkleistung und Mitgefühl. Wenn wir positiv besetzte Wörter verwenden, wie „Liebe“ und „Frieden“, können wir Einfluss darauf nehmen, wie unser Gehirn funktioniert, indem wir damit zum Beispiel Areale im Frontallappen stärken und so unser logisches Denken verbessern.

Das gilt sowohl für Worte, die wir zu uns selbst sagen als auch zu anderen Menschen.

Nutzen wir mehr positive Wörter als negative, aktivieren wir die Teile des Gehirns, die für die Motivation verantwortlich sind und sogar die, für die motorischen Abläufe, also jene, die uns in Bewegung bringen, handeln lassen.

Über die Zeit verändert sich je nach den Wörtern, die wir überwiegend benutzen, auch die Struktur des Thalamus – und wir glauben, dass sich damit auch unser Wahrnehmen der Realität wandelt.

Der Hypothalamus überträgt Sinneseindrücke und Vorstellungen und das, was wir mit Begriffen verbinden, in andere Zentren des Gehirns. Dies ist zu bedenken, wenn wir gewaltbesetzte Wörter verwenden – egal, ob wir sie sprechen oder denken. Über unsere Sprache gestalten wir unsere Wirklichkeit und vor dem Sprechen kommen die Gedanken.

Negativ besetzte Wörter hingegen halten das Gehirn davon ab, bestimmte Botenstoffe zu produzieren, die für ein gutes Stressmanagement nötig sind. Die Aktivität im Angstzentrum, der Amygdala, nimmt zu, stresserzeugende Hormone werden durch unsere Blutbahnen gepumpt. Unser logisches Denken schränkt sich ein. Worte des Ärgers senden Alarmsignale durch das Hirn und lassen das kognitive Verständnis im Frontallappen herunterfahren.

Der Dalai Lama sagt dazu: „In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz.“

Welche Wörter sind für SIE POSITIV besetzt? Welche lösen eine angenehme Stimmung aus, eine WEITE im HERZEN, eine WELLE von SYMPATHIE, MITGEFÜHL, ein LÄCHELN?

Positive Gedanken lassen sich trainieren.

Durch intensives Wiederholen positiver Worte, positiver innerer Bilder und Gefühle, können sogar jene, die genetisch eher zum Unglücklichsein neigen, ihr Gehirn neu strukturieren und eine optimistischere Einstellung zum Leben gewinnen. Sie müssen sie nicht einmal laut aussprechen – daran DENKEN hilft schon.

Eine Studie aus dem Gebiet der Positiven Psychologie bekräftigt, wie wichtig es ist, uns mehr auf positive Worte zu konzentrieren, aber auch auf Erlebnisse. Eine Gruppe von Menschen sollte jeden Abend drei Dinge aufschreiben, die gut für sie liefen an diesem Tag, inklusive einer Erklärung, warum das so war. In den folgenden drei Monaten stieg ihr Glückslevel deutlich, depressive Gefühle schrumpften nach und nach – anders als bei der Kontrollgruppe, die über etwas Neutrales schrieb.

Verändere Deine Gedanken und Worte und Du veränderst Dein Leben.

Mit einer kleinen Geschichte aus der U-Bahn möchte ich abschließen: eine Frau stieg ohne Mund-Nasen-Maske in die U-Bahn. Eine andere fragte sie: „Haben Sie Ihre Maske vergessen?“ Ein entschuldigendes „Ja!“ war die Antwort, worauf die Frau, die gefragt hatte, eine Maske aus der Tasche zog und sie ihrem Gegenüber schenkte. Die andere sagte: „Danke!“ und die Schenkende meinte: „Ich danke IHNEN!“

Ich wünsche Ihnen einen wundervollen Sommer und viele kostbare, erhebende, dankbare, erfreuliche GeDANKen!

Herzlichst,

Susanne Strobach